Gitta Landgraf, Malerin, Schriftstellerin

ENGEL – GIBT’S DIE?

Engel - gibt`s die? Eine Frage, die sich immer wieder aufdrängt.

Für mich stellte sich diese Frage eigentlich nie: die Existenz von Engel war mir immer absolute Wirklichkeit. An Engel nicht zu glauben, ist mir im Laufe meines Lebens völlig unmöglich geworden.

Nur allzu oft habe ich in meinem Leben die Engel flehentlichen mit anscheinend unerfüllbaren Bitten gequält. Und wie verblüfft und bodenlos erleichtert war ich, wenn mir diese auf erstaunlichste Art und Weise erfüllt wurden.

Aber ich sandte auch etliche Hilferufe in Situationen gen Himmel, wo es mir beinahe „an den Kragen gegangen wäre“; wo ich mich tatsächlich in Lebensgefahr befand. Dass es mich noch immer gibt, kann ich eigentlich nur meinen Engeln zuschreiben, denn ihre Schwerarbeit begann schon in meiner frühesten Kindheit.

Nach einem Bombenangriff mit meiner Mutter verschüttet und wundersam gerettet. Ein Erlebnis, das ich nach all den Jahrzehnten noch immer unterschwellig in mir trage.

Dann, etwas älter geworden, eines schönen Sommertages unfreiwillig viel zu lange unter Wasser. Auf dem Grund der Donau angelangt, meinen Blick sehnsuchtsvoll durch schlammiges Wasser nach oben gerichtet, packte mich ein junger Mann an den Trägern des Badeanzugs und tauchte mich vom Grund herauf. Wie er mein Verschwinden unter all den fröhlich tobenden Kindern bemerkt hatte, ist meinen Eltern, die schon nach mir gesucht hatten, noch immer ein Rätsel.

Das nächste Mal, noch nicht wissend, dass ich schwanger mit meinem Sohn war. Beim Schifahren am Rand der dutzende Male befahrenen Piste plötzlich im Schnee eingebrochen, kopfüber eine tief verschneite, meterhohe Tanne hilflos immer weiter hinabrutschend. Ich wäre sicherlich erfroren, da außer mir niemand mehr Ski fahrend unterwegs war. Da tauchte ein „Retter“ aus dem Nichts auf, zieht mich mühsam aus der Falle heraus, klopft mir den Schnee ab. Erklärt mir, anscheinend mit einem Lächeln, dass er mich schon sehr lange Zeit beobachtet, fragt, ob ich allein ins Tal fahren kann – und ist verschwunden, als ich zustimmend nicke. Ich stehe noch eine Weile mit zitternden Knien da und blicke auf eine absolut menschenleere Piste, während die Sonne bereits untergeht, Dunkelheit über das Land fällt.

Drei Begebenheiten unter vielen.

Das seltsame ist, dass ich nie das Gesicht meiner Retter erkennen konnte, obwohl ich mich ansonsten an viele, viele Kleinigkeiten erinnere. Und immer waren meine Retter schlicht und einfach spurlos verschwunden, sobald ich mich ein wenig erholt hatte und bedanken wollte.

So habe ich beschlossen, allen  Rettern, allen Engeln, die auf dieser Welt unablässig tätig sind, mit meinen Engelbildern Danke zu sagen, sie zu bitten, allen Menschen, die an sie glauben,
genauso zu helfen, wie mir in all den Jahre geholfen wurde.

Bilder einer Heilen Welt

www.gitta-landgraf.at

 

 

 

 

Gefangen in einer Stadt, deren Grünflächen zunehmend „verbetoniert“ werden, male ich Erinnerungen. Erinnerungen an Sommertage, wo man bäuchlings auf sonnenheißem Boden liegt, Gräser und Blüten aus allernächster Nähe betrachtet. Nicht provozieren möchte ich, sondern Fröhlichkeit und Schönheit verbreiten. Das ist meine Art, gegen das Chaos anzukämpfen,  von dem es auf dieser Welt genug gibt.

Fühle ich mich vom Alltagstrott beengt, male ich Landschaften, die unendlich weit, frei und offen sind. Da kann ich auf- und durchatmen, bin nicht mehr eingesperrt in all meinen Zwängen; und ich wünsche mir, dass es dem Betrachter genauso ergeht.

Wenn ich male, schaffe ich mit meinen Bildern für den Betrachter und für mich eine HEILE WELT. Eine Welt der Harmonie, die in Wirklichkeit nur Momente lang existiert.

Momente, die es wert sind, festgehalten zu werden.

Meine Botschaft ist Harmonie.